Wir, das sind die Angehörigen der Selbsthilfegruppe Fackelträger in Grafenhausen/Hochschwarzwald, wollen für ein Mitglied unserer Gruppe diese Spendenaktion ins Leben rufen, das sehr viel Leid in den letzten sieben Monaten in dessen Wohnung erfahren hat. Die durchgenässten Weihnachtsgeschenke für Miris Sohn (sie ist alleinerziehend) waren auschlaggebend, um als Gruppe in dieser Art und Weise aktiv zu werden. Wir verkaufen über Ebay persönliche Sachen und spenden schon einen Teil des Geldes, doch das alleine reicht nicht aus.
Was ist passiert?
Nach Trennung und Scheidung musste Miri mit ihrem Sohn umziehen, sie fand auch eine Wohnung, doch beim Einzug Ende April stellte sich heraus, dass der Vermieter durch den Ausbau des Daches (hier sollten 2 Wohnungen entstehen), das Dach dermaßen beschädigte, dass an den Wänden und der Decke das Regenwasser in die Wohnung drang.
"Stellen Sie sich nicht so an, den Menschen in der Ukraine geht es noch schlimmer", war der Kommentar vom Vermiete,r als sie ihn bei der Schlüsselübergabe auf die Wasserschäden ansprach.
Notgedrungen stellte sie ihre Möbel in der durchnässten Wohnung ab, doch es war unmöglich dort zu wohnen. Sie kam mit ihrem Sohn bei ihrer Mutter unter, doch das war keine Lösung. Nach vier Wochen versuchte sie in der nassen Wohnung zu wohnen, Bautrockner wurden aufgestellt, um die Feuchtigkeit zu entziehen. Doch dann wurde sie krank - Verdacht auf Lungenfibrose. Das Atmen fiel ihr immer schwerer und sie wurde arbeitsunfähig, war ständig müde und energielos. Sie musste schwere Medikamente nehmen und wurde immunsupprimiert. Der Vermieter vertröstete sie, dass er alle Schäden beheben würde - doch mittlerweile riss er ihr die Küchendecke auf - mit Blick in den freien Himmel. Die Küchendecke fing an, sich zu senken. Geröll und Steine, sowie ständiger Baustaub, bedeckten die Möbel und Küchenarbeitsfläche. Risse und Löcher entstanden in der Wohnzimmer- Küchen- und Toilettenwand. Und sobald es regnete drang das Wasser in die Wohnung ein. Fast jeder Raum war betroffen. Auch heute noch tropft es aus der Wohnzimmerlampe, Wasser rennt an den Wänden in der Küche, dem Wohnzimmer und Esszimmer entlang.
Im Schlafzimmer hatte es nach Monaten endlich aufgehört - dafür zeigt sich dort ein Loch in der Wand, als der Vermieter versuchte, das Gestell für das Treppenhaus (Betonguss) zu montieren. Miri bekam daraufhin einen Nervenzusammenbruch, musste in eine Klinik eingeliefert werden, wo sie erst zwei Tage vor Weihnachten entlassen wurde. Ihr Bett und der Boden waren voller Bauschutt und Staub.
Seit Mai hat sich nichts getan, zwar wurde das Loch in der Küche notdürftig am 10. Dezember abgedeckt, weil Regen und Kälte seit Oktober in die Wohnung drangen, doch der Schimmel breitet sich weiter aus und die Feuchtigkeit nimmt weiter ungesunde Formen an.
In der Klinik empfahl man ihr einen Anwalt einzuschalten, was sie aufgrund der Kostenfrage bislang nicht umsetzen konnte, aber auch, weil sie ständig vom Vermieter bedroht wurde. Selbst die Polizei riet ihr, sich eine andere Wohnung zu suchen, doch das ist nicht so einfach - vor allem, wenn alle Ersparnisse für den Umzug in diese Wohnung verbraucht wurden. Sie musste sogar ihr Auto verkaufen, da die Miete extrem hoch für diesen kleinen Schwarzwaldort ist, und um die anfallenden Reparaturen bezahlen zu können.
Um einen Umzug in eine trockene Wohnung zu finanzieren und zu ermöglichen (ohne Stress und Traumatisierung durch den Vermieter, ohne Psychoterror, ohne seelische Folter durch ständig tropfendes Wasser aus der Lampe, ohne die ständige Angst vor überlaufenden Wassereimer und Wannen zu haben - denn das macht sich auch schon bei ihrem kleinen Sohn bemerkbar) möchten wir diese Spendenaktion starten und bitten um Ihre, um eure Unterstützung.
"Und wenn es nur ein Euro ist - wir sind für jede Hilfe dankbar!"
Wir hoffen, auf diesem Weg viele Menschen zu erreichen, die bereit sind zu helfen, denn hier zählt wirklich jeder einzelne Euro!!!
Im Namen aller Mitglieder der Angehörigengruppe,
Eva und das Fackelträger-Team